Deshalb haben wir gemeinsam mit dem European Sustainable Investment Forum (Eurosif), der Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC), den Principles for Responsible Investment (PRI) sowie über 200 weiteren Investoren, Dienstleistern und unterstützenden Organisationen eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin fordern wir die Europäische Kommission auf, die Integrität und Ambition des EU-Rahmens für nachhaltige Finanzen zu bewahren. Zudem haben wir uns mit Dutzenden großen und kleinen niederländischen Unternehmen zusammengeschlossen, um die Kommission (auf Niederländisch) aufzufordern, die Ziele der EU-Nachhaltigkeitsgesetzgebung nicht aufzuweichen.

Diese Regeln verpflichten Unternehmen, negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt – sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas – zu identifizieren, offenzulegen und zu beheben. Dies darf nicht zur Verhandlung stehen, denn es geht um grundlegende Verantwortung. Die Vorschriften wurden erst kürzlich verabschiedet, sind aber essenziell, um nachhaltiges Wirtschaften als Standard zu etablieren. Viele Unternehmen haben bereits in die Umsetzung investiert, weil sie erkannt haben, dass dies der einzige Weg ist, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Während wir die Absicht begrüßen, Berichtspflichten effizienter zu gestalten und Doppelungen zu vermeiden, befürchten wir, dass Vereinfachungsmaßnahmen in eine Senkung der Nachhaltigkeitsstandards münden könnten.

Starke Lobby für kurzfristige Gewinne

Der Druck von Unternehmen, die kurzfristige Profite über langfristige Nachhaltigkeit stellen, ist enorm. Es sind dieselben Firmen, deren Geschäftsmodell auf Ausbeutung und fossilen Energieträgern basiert. Die Kommission läuft Gefahr, Nachhaltigkeits-Nachzügler zu belohnen – auf Kosten derer, die bereits Verantwortung übernehmen. Dies würde nicht nur für Unsicherheit sorgen, sondern auch die Rechtssicherheit gefährden. In dieser Phase Änderungen vorzunehmen, würde die Glaubwürdigkeit des gesamten Prozesses untergraben.

Mit unserer Unterstützung für diese Erklärung zeigen wir, dass viele Unternehmen bereit sind, ihre Geschäftspraktiken an den Nachhaltigkeitsrahmen anzupassen.

Gemeinsam setzen wir ein Zeichen:

  • Wir wählen unternehmerische Verantwortung statt Deregulierung – zum Schutz von Mensch und Umwelt.
  • Dafür braucht es gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen mit klaren und verlässlichen Regeln.
  • Nur so entsteht eine wettbewerbsfähige, faire und widerstandsfähige Wirtschaft.

Regulierung schädlicher Praktiken ist das absolute Minimum

Europäischer Wohlstand darf nicht auf Kosten von Menschen in anderen Teilen der Welt oder der Umwelt entstehen. Unsere Wirtschaft kann nicht auf Kinderarbeit, fossilen Brennstoffen, Abholzung, Niedriglöhnen oder Umweltverschmutzung basieren. Nachhaltiges, verantwortungsbewusstes und faires Wirtschaften muss zur Selbstverständlichkeit werden. Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, ist unerlässlich für eine gerechte und nachhaltige Zukunft.

Letztlich ist es eine Frage des Anstands: Eine Absenkung der Standards darf nicht zur Debatte stehen.